Wie schnüre ich meine Stiefel zum Wandern?

 

Wer lange und ausgedehnte Wanderungen plant, sollte unbedingt Wanderstiefel tragen. Du kannst dich zwar in deinen Sportschuhen, die du jeden Tag trägst, wohlfühlen, sie sind aber nicht geeignet, um einen Berg zu ersteigen oder durch ungewohntes Gelände zu wandern. Deine Sportschuhe können zum Beispiel nicht genug Griff haben, um über einen Felsvorsprung zu klettern. Außerdem kannst du mit ihnen auch keinen Bach durchqueren. Wenn du ein Paar Wanderstiefel kaufst, ist die Tour viel besser zu bewältigen und macht mehr Spaß.

Wusstest du, dass du Wanderstiefel falsch tragen kannst, auch wenn du gut sitzende, hochwertige Schuhe gewählt hast? Selbst die besten Wanderschuhe können manchmal an deinen Fersen rutschen, Blasen verursachen oder dich zum humpeln bringen. Es geht darum, sie richtig zu schnüren. Bevor du also wandern gehst oder mit deinem Rucksack in Südamerika unterwegs bist, solltest du dir ein paar Minuten Zeit nehmen, um verschiedene Schnürtechniken kennenzulernen. Damit kannst du Schmerzen verhindern.

 

Wie lang sollten die Schnürsenkel für Wanderschuhe sein?

Schnürsenkel für Wanderstiefel sind ebenso langlebig wie die Wanderschuhe selbst. Sie sind normalerweise rund und aus einem geflochtenen Stoff gefertigt, der robust genug ist, dass dein Schuh nicht verrutscht und elastisch genug, damit dein Fuß atmen kann. Manche Stiefel haben auch flache Schnürsenkel. Normalerweise sind die Schnürsenkel deiner Wanderstiefel von guter Qualität. Dennoch solltest du Ersatzschnürsenkel dabei haben, falls sie bei einer Wanderung mal reißen. 

Abhängig vom Stiefel gibt es verschieden lange Schnürsenkel, deshalb solltest du auf die richtige Länge achten. Am besten misst du die Schnürsenkel, die du jetzt an deinen Wanderstiefeln hast. Falls das nicht möglich ist, kannst du die passende Länge mit der Anzahl der Ösen deiner Stiefel schätzen. 91 cm lange Schnürsenkel passen für bis zu vier Paare Ösen und 114 cm lange für bis zu fünf. Du solltest zu längeren Schnürsenkeln greifen, wenn deine Stiefel weiter als normal sind oder wenn du sie mit einer besonderen Methode schnürst.

 

So schnürst du Wanderstiefel

Die Art und Weise, wie du schnürst soll für Sicherheit und Bequemlichkeit sorgen und dafür, dass dein Fuß einen guten Halt hat und den Druck an Stellen mindern, die sich zu eng anfühlen oder schmerzen. Du hast die perfekte Schnürtechnik für dich gefunden, wenn dein Stiefel sich wie ein Teil deines Fußes anfühlt. Wir beginnen mit den grundlegenden Schnürtechniken und befassen uns dann mit den fortgeschrittenen und speziellen Methoden.

Chirurgenknoten

Diese Technik kann mit anderen kombiniert werden, deshalb ist sie ein guter Start. Sie kann hilfreich sein, wenn du das Gefühlt hast, deine Ferse rutscht beim Bergabgehen oder wenn du oft mit Blasen an dieser Stelle zu kämpfen hast. Der Grund dafür: An der Oberseite deines Fußes ist zu viel Platz. Der Chirurgenknoten sorgt dafür, dass der Schuh dort und am Knöchel fest anliegt.

  1. Schiebe deine Ferse im Stiefel so weit wie möglich nach hinten.

  2. Finde die beiden Häkchenpaare an der Stelle, an der sich dein Fuß oben zu wölben beginnt. Du wirst an beiden einen Chirurgenknoten binden.

  3. Zieh die Schnürsenkel fest, damit der Stiefel nicht locker sitzt.

  4. Lege sie umeinander, wie du es bei einem normalen Knoten tun würdest, und lege sie dann erneut umeinander.

  5. Ziehe sie fest und führe sie um die nächsten Häkchen.

  6. Lege die Schnürsenkel noch mal doppelt umeinander und führe sie wie gewohnt kreuzweise weiter um die Häkchen.

 

Parallele Schnürung

Im Gegensatz zum Chirurgenknoten ist die parallele Schnürung am besten, wenn der Stiefel in bestimmten Bereichen zu eng ist. Wenn zum Beispiel an den Zehen immer wieder Blasen entstehen, kann die parallele Schnürung die Reibung verhindern. Oder wenn deine Knöchel zu eingeengt sind, kann eine parallele Schnürung langfristig Schmerzen in dem Bereich verhindern. Diese Schnürtechnik ist ziemlich einfach.

  1. Bestimme den Bereich, der dich stört.

  2. Schnüre bis zu diesem Bereich wie üblich kreuzweise.

  3. Dann führst du die Schnürsenkel seitlich durch die Ösen anstatt kreuzweise, um eine Öffnung zu schaffen.

  4. Anschließend schnürst du kreuzweise weiter.

Du kannst auch oberhalb des offenen Bereichs einen Chirurgenknoten binden. Dies kann allerdings die Spannung wieder erhöhen und dem Zweck der parallelen Schnürung zuwiderlaufen.

 

Schnürung zur Entlastung der Zehen

Wie bereits erwähnt kann die parallele Schnürung Schmerzen an den Zehen mindern. Aber es hilft nicht, wenn die Schuhe weiter reiben und Blasen entstehen. In diesem Fall ziehst du die Schnürsenkel ganz heraus und steckst sie oberhalb des ersten Ösenpaares wieder ein. Damit sollten deine Zehen genug Platz haben, um von Blasen verschont zu bleiben. Langfristig solltest du dir aber Wanderschuhe kaufen, die besser passen.

 

Schnürung zur Entlastung der Knöchel

Es ist sehr wichtig, dass deine Knöchel bei einer Rucksacktour fest vom Schuh umgeben sind, um Verletzungen und Schmerzen weiter oben an den Beinen zu verhindern. Dennoch sitzen die Wanderschuhe manchmal unbequem, wenn du sie überall fest schnürst. Du lässt vielleicht gerne die obersten Häkchen aus, aber das ist keine gute Idee, denn so sind deine Knöchel deutlich weniger gestützt. Es ist besser, die Schnürsenkel in die andere Richtung zu schnüren. Du ziehst sie also ganz heraus und schnürst sie kreuzweise von den oberen Häkchen nach unten. Dann verknotest du sie an den Ösen ganz unten. Das sieht vielleicht lustig aus, aber deine Knöchel werden es dir danken.

Weitere Tipps zum Schnüren

Es gibt noch mehr zu beachten, wenn du deine Stiefel schnürst, damit sie optimal sitzen, egal welche Methode du dabei verwendest.

  1. Zieh deine Stiefel an und schnüre sie erst dann. So spürst du sofort, wo du strammer und wo lockerer schnüren solltest.

  2. Achte darauf, dass dein Fuß dabei in einem 90-Grad-Winkel steht und du dich währenddessen hinsetzt.

  3. Die Zunge des Schuhs muss mittig liegen. Wenn sie sich nicht in der Mitte befindet, erzeugt sie an bestimmten Stellen mehr Druck und damit Reibung und Blasen.

  4. Zieh ein gutes Paar Strümpfe an. Sie sollten lang genug sein, damit der Stiefel nicht an deine Haut reibt. Entscheide dich am besten für atmungsaktive Strümpfe.

 

Wanderstiefel ohne Schnürsenkel

Du kannst auch Wanderstiefel ohne Schnürsenkel verwenden. Solche Wanderstiefel haben Gummi an den Seiten, um sie leicht anziehen zu können oder einen Reißverschluss. Manche Wanderschuhe haben ein verstellbares Band, damit der Fuß einen festen Halt hat und einen Schutz für die Zehen, um besser klettern zu können. Wenn du dich für Stiefel ohne Schnürsenkel entscheidest, musst du darauf achten, dass die Größe genau passt, weil du keine Möglichkeit hast, die Passform durch das Schnüren zu verändern.

 

Wenn die Füße geschont werden, macht die Wandertour einfach mehr Spaß

Wie du jetzt weißt, gibt es mehrere Methoden zum Schnüren, damit dein Fuß in deinen Stiefeln einen guten Halt hat. Egal, ob Wanderung, Spaziergang oder Rucksacktour, so musst du dir wegen Blasen, Reibung oder schmerzenden Füßen keine Sorgen machen. Wenn du die beste Schnürtechnik für dich gefunden und dich für ein Paar Stiefel aus unserem Shop entschieden hast, musst du dir keine Sorgen um deine Füße machen. Du wirst die Tour bis zum letzten Schritt genießen können.

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